Oktober 26, 2021

Gendern

Es gab vor einigen Tagen folgendes Ereignis in meinem Leben:
Ich sitze im Büro und meine Arbeitskollegin neben mir, jede an ihrem Rechner.
Meine Kollegin ist gerade am Lesen und in einem empörten Tonfall sagt sie:
„Gendern, das ist doch eine Minderheit, was soll der Quatsch“
„Sind eine Minderheit und bleiben es auch, die sollen sich nicht so aufspielen und Wissen wo Ihr Platz ist.“
„Warum soll die Mehrheit, wegen einer Gruppe, die der Minderheit angehört, Gendern?“

Ich „ähm, bist du dir sicher, dass du das Thema „Gendern“ verstanden hast?“
Vielleicht schwebte in meiner Stimme ein gewisser Unterton.

Ich habe Ihr versucht zu erklären: Gendern bedeutet den Gebrauch geschlechtergerechter Formulierungen zur sprachlichen Gleichbehandlung der Geschlechter in der Deutschen Sprache. Es geht um die gleiche und faire Behandlung von Frauen und Männern im Sprachgebrauch. Ich sagte Ihr, dass auf der Welt mehr Frauen als Männer gibt und daher Gendern keine Minderheit, sondern eine Mehrheit ist. Vieles, was ich noch gerne gesagt hätte, habe ich mir lieber verkniffen.

Es ist mir noch total unklar, wie man Gendern mit Transgender verwechseln kann?
Ich verstehe auch nicht, warum immer versucht wird Menschen in Schubladen zu stecken.

Einige Tage später bekommt sie eine E-Mail. Meine Arbeitskollegin „Ach nee jetzt fängt der auch noch an zu Gendern, der soll doch einfach normal schreiben“ „warum muss der jetzt auch noch anfangen zu Gendern“
Ich sagte in dieser Situation nichts mehr dazu. Vielleicht kennt Ihr solche Situationen und Menschen ja selbst?

Etwas zum Aufheitern, bei diesem trockenen, salzigen Thema

Es ist so traurig, wenn Menschen irgendein Schwachsinn von sich geben. Ich bin auch sehr erschüttert, wie unaufgeklärt, egoistisch, unaufmerksam und intolerant unsere Gesellschaft geworden ist. Jeder soll doch Leben können wie er mag. Leben und Leben lassen wie man hier sagt. Sollte jemand Gendern finde ich es als Frau grundsätzlich gut! Es sollte freiwillig geschehen, weil wir mehr Gleichberechtigung unter den Geschlechtern anstreben.
Aufklärung tut Not, viele haben noch überhaupt nicht verstanden, dass die deutsche Sprache generische Maskulinum ist und Frauen benachteiligt werden. Wundern brauchen wir uns nicht, Frauen haben in der Vergangenheit immer keine, oder nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Der Mann stand im Mittelpunkt und nur ihm standen die Türen für alles offen. Er war frei und die Frau hatte sich zu beugen.

Sprache ist lebendig und entwickelt sich. Wir entwickeln uns hoffentlich auch weiter. Nur weil manche die deutsche Sprache in Gefahr sehen, denen kann ich nicht zustimmen. Nehmen wir William Shakespeare. Niemand redet heute mehr so, obwohl ich diese Ausdrucksform heute noch sehr zu schätzen weiß. Hier ein Zitat von ihm:
„Wenn man nicht weiß, wohin man will, so kommt man am weitesten. Liebe wechselt nicht mit Stunde oder Woche, weit reicht ihre Kraft bis zum letzten Tag. Zweifel sind Verräter, sie rauben uns, was wir gewinnen können, wenn wir nur einen Versuch wagen. An sich ist nichts weder gut noch böse, das Denken macht es erst dazu.“

Warum tangiert uns das Thema Gendern so?
Können wir nicht einfach aufgeschlossen sein?
Es gab immer eine Entwicklung der Sprache, einiges hat sich durchgesetzt und anderes nicht. Riskieren wir es und Gendern wir? Gendern tut sicher nicht weh! Es ist sicher auch nicht schlimm eine Sprache anzuwenden, die alle Geschlechter anspricht und nicht nur den männlichen Teil.

Ich finde mich oft in der deutschen Sprache nicht angesprochen.
Wenn jemand zu mir, oder meiner Arbeitskollegin kommt und sagt Kollege finde ich es einfach traurig wie auch dumm. Ohne Sternchen muss es doch mögliche sein, Frauen als Kollegin ansprechen zu können. Auch wenn jemand sagt „Guten morgen Kollegen“ müssen wir uns Frauen als angesprochen fühlen?
Früher begann eine Begrüßung mit „Damen und Herren“ „Ladys und Gentlemans“
Es gibt Menschen, die andere absichtlich falsch ansprechen. Manche bekommen nicht mal die Pronomen richtig gebacken. Ich finde diese Art und Weise wie man andere Menschen herabwürdigt einfach schrecklich. Den Sprachverfall sollten wir stoppen, denn unsere Sprache ist eine wunderschöne. Die Sprache der Dichter und Denker.
Warum können wir nicht „GUT“ „ACHTSAM“ miteinander um gehen?

Mit Lesen sich vorbilden?


Schlimm finde ich auch, die Aussage es gibt wichtiger Probleme als Gendern.
Was wichtig ist, ist immer objektiv, was für den einen wichtig ist, ist es für die andere nicht.


Ich würde mir wünschen wir würden trotz Covid Pandemie wieder weniger egoistisch und viel toleranter zu sein.
Dass wir unsere Mitmenschen zu schätzen wissen, egal welches Geschlecht, Rasse oder Religion. Im Prinzip sind wir alle nur Menschen, die den kleinen Planeten bewohnen. Wir alle haben unser Ablaufdatum ab unserer Geburt bekommen und niemand lebt ewig. Die kurze Zeit, die uns auf der Welt bleibt, sollten wir gut nutzen. Alles andere ist Verschwendung und bringt niemanden weiter.

Gute Manieren und ein guter Umgang sagt mehr über eine Person aus. Eine Handtasche von Dior, Gucci, Valentino usw. diese sagen auch nur aus „die Person hat Geld“. Wichtiger sind doch unsere inneren Werte und unser Umgang miteinander?
Vielleicht gelingt es uns, wieder besser und feiner miteinander um zu gehen und Verständnis für andere und Ihre Bedürfnisse zu haben?


Ich mag Menschen mit guten Umgangsformen, die immer höflich sind und gute Manieren haben.
Guter Umgang und ein respektvolles Miteinander schmücken eine Frau, wie auch alle Geschlechter besser, als die oben genannten Handtaschen, oder andere Markenprodukte. Du bist nicht nur was du isst, du bist die wie du dich gibst und benimmst. Entscheid du, ob du Gendern möchtest oder nicht, bedenke aber eine Ablehnung bedeutet wir machen keine Fortschritte im Thema der Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Auf die Frage, ob wir das wirklich brauchen, ist meine Meinung ja, wenn wir wirklich die Gleichberechtigung der Geschlechter anstreben und nicht in Zukunft immer noch dafür kämpfen wollen.

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