Seit längerer Zeit habe ich mein Konsumverhalten eingeschränkt. Mit einer Sekretärin auf meiner Arbeit hatte ich auch erst dieses Thema. Sie meinte wir werden alle nur noch als Konsumenten gesehen und wir alle sollen nur noch konsumieren und immer mehr. Wir werden jeden Tag mit Werbung bombardiert und manipuliert. Es erschreckt mich selbst immer wieder, wenn Frau sich dabei ertappt, wieder wegen ein „Sonderangebot“ auf den Leim zu gehen.
70 bis 80 Prozent der Umweltfolgen sind aufgrund unseres Konsums verantwortlich.
Diese Zahl ist für mich erschreckend, auch zu wissen, wie viele neue Güter jeden Tag einfach vernichtet werden. Wir arbeiten nicht mehr nur so viel, dass es zu Leben reicht, wir erarbeiten uns Wohlstand, um Luxusprodukte kaufen zu können. Wir arbeiten viel mehr als wir eigentlich zum Leben müssten. Nur damit uns jemand überzeugt, ein Produkt unbedingt zu brauchen. Wer kennt es nicht, mit Kindern in den Einkaufsladen zu gehen? Nicht nur wir, schon unsere Kinder wird offeriert, dass Sie bestimmte Produkte brauchen. Vor allem Markenprodukte müssen es sein.
Eine Freundin hatte das Erlebnis eines weinenden, wütenden, quengeligen Kindes, das unbedingt die blaue Limonade aus dem Regal wollte. Natürlich wurde das so präsentiert, dass niemand einfach daran vorbeikommt. Meine Freundin ging zu dem Kind:
„Na du, weißt du eigentlich wie diese blaue Limonade hergestellt wird und warum die blau ist?“
Das Kind schüttelte den Kopf.
„Diese Limo besteht aus ausgepressten blauen Schlümpfen, deswegen ist die Limo auch so blau!“
Das erschrockene Gesicht des Kindes und das dankbare Gesicht der Mutter, einfach göttlich.
Ein Elektro-Faltrad steht auch auf meiner Konsumliste. Gerade im E-Bike Bereich wird gerade konsumiert ohne Ende und dass dies nicht gut ist für unsere Umwelt ist mir auch klar. Ich wohne in einer Großstadt, trotzdem habe ich ca. 20 KM zur Arbeit. Mit einem normalen Fahrrad ist das für mich nicht praktikabel, da ich verschwitzt und abgekämpft ankommen würde. Durch die Stadt mit dem Rad ist auch ein gefährliches Unterfangen. Die Radwege sind nicht breit genug und auch nicht überall vorhanden. Die Ampel und Kreuzungen bergen Gefahren, neben der herbstlichen Witterung. Ich habe mir keines gekauft, auch weil mein Arbeitgeber das Job-Bike nicht auf die Reihe bekommt. Auch das laden und unterstellen ist ein Problem. Es gibt Arbeitgeber bei denen kann das Radl in einer überdachten Station, die Kamera überwacht sind unterstellen und Dank der Solarzellen auf dem Dach laden.
Die öffentlichen Verkehrsmittel sind hier teuer, langsam und unzuverlässig. Wie oft kam ich zu spät, weil ich die frühste S-Bahn genommen habe und mir dann die U-Bahn davon gefahren ist. An Wochenenden und Feiertagen fahren die sogar nur jede halbe Stunde. Ich arbeite im Krankenhaus und kann es mir nicht leisten, dass meine Arbeitskollegen*innen auf mich warten müssen. Also fahre ich momentan mit dem Auto zur Arbeit.
Es ärgert mich, dass die öffentlichen Verkehrsmittel so teuer und langsam sind. Im Winter friert Frau auf dem Weg zur Haltestelle und Bahnsteigen und muss oft durch nicht geräumte Straßen tappen.
Zurück zum Thema:
Wir können kaum noch aus dem Haus gehen, ohne mit Werbung konfrontiert zu werden? An der Bushaltestelle, an jeder Säule, in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Straßen, usw.
Vergessen Sie nicht, dass Besitz verpflichtet, so steht in unserem Grundgesetz. Haben Sie ein Auto, müssen Sie tanken, in die Werkstatt, Waschstraße, etc.
Ich habe mich bewusst dafür entschieden weniger zu konsumieren. Ich warte einen Tag und überlege, ob ich dieses Produkt wirklich brauche und ob ich es wirklich nutzen werde. Meine Mutter und Oma hatten immer „gutes Geschirr“ für die Feiertage. Ich nutze das „gute Geschirr“ jeden Tag, weil ich mich jeden Tag daran erfreuen möchte. Für mich sind viele Besitztümer eine Belastung. Ich hebe Sie auf, weil Sie mir etwas bedeuten und dennoch belasten sie mich, weil in der Stadt mit begrenzten Wohnraum einfach gut zu überlegen ist, was aufgehoben wird. Kleidung die nicht mehr passt, oder nicht mehr schön aussehen, sortiere ich jetzt alle 3 Monate aus, nach dem ich mich dabei erwischt habe, dass einige schöne Stücke 1 Jahr im Schrank hingen, ohne dass ich diese tragen würde. Ich achte auf Qualität, nicht alles, was teuer ist auch gut, aber ich bin bereit für weniger mehr Geld auszugeben, um mich länger daran zu erfreuen.
Vom Konsumenten*innen zum Konsumbürger*innen!
Das Vorhandensein einer übertriebenen Anzahl nützlicher Dinge endet in der Erschaffung einer übertriebenen Anzahl von unbrauchbaren Menschen. Karl Marx
Riskanten Konsum in den Griff bekommen!
Wir konsumieren mehr als wir brauchen. Konsumieren ist für einige Menschen wie eine Sucht. Einige sind sich dessen nicht bewusst. Mir war es auch nicht bewusst, bis ich umgezogen bin und Massen an Konsumgütern abgegeben habe, weil in der neuen Wohnung weniger Platz vorhanden war. Mein Kaufverhalten hat sich nicht auf das bezogen, was ich wirklich brauche, wenn ich ein vermeintliches Schnäppchen machen konnte, habe ich manchmal zugeschlagen. Weniger zu besitzen gab mir mehr Freiheiten zurück. Mein Besitz hat mich belastet und eingeschränkt. Ich habe schon so viele Fehlkäufe in meinem Leben gemacht und das ärgerte mich.
Was habe ich an meinem Konsumverhalten geändert?
Kaufe lokale Produkte und wir unterstützen regionaler Einzelhändler. Eier kaufe ich vom Bauern hier in der Nähe.
Ich achte auf eine ausgewogene Ernährung. Vermeide Güter, die erst um die halbe Welt transportiert werden. Leinsamen statt Chiasamen, Schwarze Johannisbeeren und Sanddorn statt Gojibeeren, Hirse und Hafer statt Quinoa. In Deutschland gibt es genug Superfood und wir müssen nicht alles importieren.
Doch nicht nur bei Lebensmitteln, auch bei Kleidung und Drogerieartikeln bieten sich Möglichkeiten, das Konsumverhalten zu verbessern.
Auf das Kürzel „kbA“ achten, welches für „kontrolliert biologischer Anbau“ steht und besonderes Augenmerk auf Fairtrade-Produkte legen. Für Drogerieartikel liefern Ergebnisse der Stiftung Warentest und Ökotest eine erste Möglichkeit, die Produkte zu klassifizieren. Oft sind diese nur nicht gerade aktuell. Versuche auch immer auf die Siegel zu achten. Siegel wie Fairtrade, Bio, Fair Choice, SGS Institut Fresenius, usw.
Es wird uns nicht einfach gemacht und es kostet mehr Zeit das Konsumverhalten zu verbessern. Meine Meinung, die Zeit ist gut investiert und wie Sie sehen, meine lieben Leser*innen, ich bin schon gut dabei und konnte mein Konsum verringern und dabei mehr Qualität und Lebensqualität, zurückbekommen. Für mich ist mein Konsumverhalten nicht das Glück in Tüte.
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